Apple Vision Pro – Das neue XR-Headset

Es gab gestern auf der WWDC23 Keynote mal wieder ein “one more thing”, und zwar Apples neues XR Headset “Vision Pro”. Alles Wichtige und meine erste Meinung dazu findet ihr hier.

Ich habe mich ja in den vergangenen Tagen relativ kritisch zu Apples erstem eigenen XR-Headset auf Twitter geäußert. Als XR wird übrigens die Kombination aus AR und VR bezeichnet, weswegen ich ab jetzt vom XR-Headset statt einem AR/VR-Headset rede. Nachdem ich nun die Präsentation gesehen habe bin und eine Nacht drüber schlafen konnte, bin ich hin und her gerissen, denn es gab einiges was mich ziemlich beeindruckt hat. Es gibt aber auch immer noch Punkte, bei denen ich kritisch bin. Teilweise aber sicherlich auch, weil es noch etwas unbekanntes und ungewohntes für mich ist. Von daher sind da unterbewusst auch ein paar Vorurteile gegenüber dem “Neuen” drin, die ich vielleicht noch ablegen sollte. Das mach ich zumindest jetzt bei der Zusammenfassung der Details auch und sag euch dann am Ende nochmal, ob ich beim Apple Vision Pro XR-Headset zugreifen würde bzw. werde.

Das Apple Vision Pro XR-Headset lässt sich mit den Augen, Händen und der Stimme steuern. Es ermöglicht die Einblendung diverser Apps in der realen Umgebung wie auch die Nutzung in komplett virtuellen Umgebungen. Dazu kann per Digital Crown quasi stufenlos zwischen AR und VR gewechselt werden. In Sachen Apps bietet Apple unter anderem den Safari-Browser, Facetime, Apple TV+, Disney+, Apple Arcade, Fotos und Videos oder aber auch Microsoft Office an. Außerdem können Mac-Apps durch einfaches anschauen von diesem in die virtuelle Welt geholt werden. Beim Anschauen von Filmen und Videos wird der Hintergrund automatisch gedimmt oder man taucht in komplett andere Welten ab. Panorama-Fotos können so groß gemacht werden, dass man quasi wieder in der Szene drin ist. Um hier alle Möglichkeiten aufzuzählen reicht die Zeit eigentlich gar nicht, aber wer die Präsentation gesehen hat oder das ganz am Ende eingebundene Video schaut, hat schon etwas einmaliges gesehen, das alles bisher dagewesene in den Schatten stellt (Gruß an die vor ein paar Tagen vorgestellte Meta Quest 3, die jetzt einfach wie ein Spielzeug wirkt).

Im Inneren des Headsets befinden sich zwei 4K Displays mit Unterstützung für Wide Color und HDR. Insgesamt können über diese 23 Millionen Pixel dargestellt werden. Durch eine Hochleistungs-Augenverfolgung, die extrem präzise ist, benötigt man zudem keine Controller zur Steuerung und hat die Hände komplett frei.

Außerdem gibt es dann auch noch eine 3D-Kamera, die 3D-Aufnahmen machen und abspielen kann. Für die Leistung sorgt neben Apples M2 Chip der neue R1-Chip. Dieser steuert insgesamt zwölf Kameras, fünf Sensoren und sechs Mikrofone. Außerdem sorgt er für weniger Verzögerungen und kann Bilder in 12 Millisekunden auf den Displays anzeigen. Das ist in etwa achtmal schneller als ein Wimpernschlag.

Bei der Software setzt Apple auf das neue “visionOS”. Zu diesem lässt Apple wissen, dass es das erste Betriebssystem ist, “das von Grund auf für räumliche Datenverarbeitung entwickelt wurde”. Unter anderem scannt Apple mit diesem auch zu Beginn das Gesicht der Person und ermöglicht so die Anzeige eines digitalen Ichs in Facetime Calls über das Headset. Außer in Facetime wird man diese zum Start außerdem auch in Teams, Webex und Zoom nutzen können. Natürlich bietet visionOS zudem auch einen eigenen AppStore, über den Entwickler dann demnächst ihre eigenen Apps anbieten können.

Da Apple auch immer großen Wert auf die Sicherheit und Privatsphäre legt, lässt man wissen: “Wo du hinschaust, bleibt privat. Apps und Websites können nicht sehen, was du dir ansiehst.” Die Daten sind zudem verschlüsselt und verlassen niemals das Gerät. Zum Entsperren nutzt man das neue OpticID, was auf einem Scannen der Iris des Auges beruht.

Damit man auch mit anderen Menschen interagieren kann und diese nicht auf eine Brille starren, hat Apple EyeSight entwickelt. Dieses soll dafür sorgen, dass die Augen des Nutzers von Außen sichtbar sind.

Äußerlich setzt man auf eine Vorderteil, der aus einem einzigen Stück Glas und einem Aluminium-Rahmen inklusive der Digital Crown besteht. Das Glas dient dabei als Linse für das Augenlicht und die Kameras. Gehalten wird der vordere Teil von einem Band welches sich in der Größe leicht anpassen oder wahlweise auch austauschen lässt. Wahrscheinlich werden wir hier also einige Dritthersteller-Produkte sehen, die euch versprechen noch angenehmer zu sitzen. Für Kurz- oder weitsichtige Nutzer gibt es zudem auch optionale Zeiss-Linsen, die magnetisch haften. In Sachen Stromversorgung setzt Apple auf einen kabelgebundenen Akku, der für eine Laufzeit von bis zu zwei Stunden ausreichen soll. Mit dem Strom verbunden kann es aber auch 24 Stunden genutzt werden.

Weitere Features des Headsets sind die Unterstützung von Bluetooth-Geräten wie Tastaturen (die aber auch virtuell eingeblendet werden können) oder die Nutzung von Spatial Audio und das Teilen von Apps und Inhalten per SharePlay.

Laut Apple wird Apple Vision Pro “die Art und Weise, wie wir kommunizieren, zusammenarbeiten, arbeiten und Unterhaltung genießen, verändern”. Erhältlich sein wird es zunächst einmal nur in den USA. Der Start ist für Anfang 2024 geplant. Der Preis liegt bei 3.499 US-Dollar (zzgl. Steuern). Später im kommenden Jahr soll das XR-Headset dann auch in weiteren Ländern verfügbar sein. Deutschland dürfte hoffentlich zu den ersten Ländern gehören, in die es kommt.

Zum Schluss dann nochmal kurz meine Meinung. Wie eingangs erwähnt sind einige Dinge schon beeindruckend und werden in dieser Form noch von niemand anderem angeboten. Natürlich stellen sich auch noch viele Fragen wie zum Beispiel wie intuitiv ist das Ganze wirklich oder funktioniert es wirklich so gut wie gesehen? Das werden wir wohl erst später erfahren, wenn es die ersten Nutzer für einen etwas längeren Zeitraum in die Hände bekommen. Ich für meinen Teil will es auf jeden Fall mal ausprobieren, muss mich aber trotzdem noch mit dem Gedanken anfreunden vielleicht einige Dinge in der Zukunft per AR bzw. VR zu machen. So ganz vorstellbar ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, aber ich möchte dem jetzt auf jeden Fall eine Chance geben.

Auf twitter hatte ich zudem nach der Zielgruppe gefragt wenn Apple einen hohen Preis aufrufen sollte, wie es ja jetzt passiert ist. Ich denke es bleibt damit vorerst wirklich bei einer Zielgruppe die aus Technik-Nerds wie mir oder Apple Fans besteht. Es ist für mich noch kein Massenmarkt-Produkt und das soll es wohl auch noch gar nicht sein. Vielmehr ist es aktuell ein Versprechen in die Zukunft und die erste Möglichkeit für interessierte Nutzer mit dabei zu sein. Für den Massenmarkt wird dieses Produkt wahrscheinlich erst interessant, wenn es kleiner, leichter, mit einem besseren Akku ausgestattet und mit zahlreicher Software versorgt wurde. Damit das passiert braucht es aber jetzt Leute die in die Zukunft investieren wollen. Wenn es davon genügend gibt, kann das in ein paar Jahren etwas sehr gutes werden. Und wenn es ein Unternehmen gibt, welches genügend Menschen dazu bewegen kann diesen Weg mitzugehen, dann ist es wohl Apple. Also schauen wir mal wie es am Ende ankommt und ich werde versuchen mir ein Exemplar zu sichern wenn es verfügbar ist. Wer ebenfalls an neuer Technik interessiert ist, sollte das vielleicht auch machen. Wer ein perfektes Produkt haben will, muss wahrscheinlich noch auf spätere Generationen warten.

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