REVIEW: AnkerMake M5C 3D-Drucker

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, nutze ich seit Kurzem den AnkerMake M5C. Die wichtigsten Infos und meine Meinung hab ich euch hier mal zusammengefasst.

Ich hab mich mal wieder ein bisschen mit Geräten außerhalb des HomeKit-Systems beschäftigt und mir den AnkerMake M5C 3D-Drucker angeschaut. Warum mich dieser ziemlich begeistert hat, möchte ich euch heute kurz mal erzählen.

Als erstes werfen wir wie immer einen Blick auf den Lieferumfang. Zu diesem gehört der aus zwei Teilen bestehende Anker Make M5C 3D-Drucker, die Halterung fürs Filament, eine hitzebeständige Platte, Werkzeug zum Zusammenbau und das Stromkabel. Eine der wichtigsten Sachen, das Filament, ist leider nicht mit im Paket. Das fand ich ein bisschen schade, habe mir dann aber einfach mal das originale AnkerMake Filament in Schwarz und ein Set mit günstigerem Filament in verschiedenen Farben bestellt. Der Start hat sich dadurch jedoch etwas verzögert, da ich eben fälschlicherweise davon ausgegangen war, dass zumindest ein bisschen Filament für erste Testdrucke mit dabei ist.

Bevor wir weiter machen, möchte ich euch an dieser Stelle erst nochmal kurz darauf aufmerksam machen, dass es sich beim AnkerMake M5C um meinen ersten 3D-Drucker handelt. Ich hatte somit fast keinerlei Vorwissen, kam aber dennoch sehr gut mit allem klar.

Als erstes ging es an den Zusammenbau, der ganz schnell und einfach erledigt ist. Ihr müsst lediglich die beiden Teile des AnkerMake M5C ineinander stecken, festschrauben und die Kabel verbinden. Anschließend setzt ihr noch das Filament ein und fädelt es quasi in den Schlauch des Druckers. Insgesamt dauert das keine 15 Minuten. An Platz nimmt der AnkerMake M5C dann letztendlich auch nur 37 x 37 cm sowie maximal (mit Filament) 74 cm in der Höhe ein.

Zur Einrichtung ist die AnkerMake-App notwendig, in der ihr euch erst einmal einen Account anlegen müsst. Anschließend könnt ihr dort über den Plus-Button ein neues Gerät hinzufügen und den AnkerMake M5C (oder den AnkerMake M5) auswählen. Nach einem kurzen Einrichtungsprozess, bei dem der Drucker per Bluetooth mit eurem iPhone verbunden wird, ist er dann auch schon unter euren Geräten zu finden und einsatzbereit. Im Anschluss erfolgt die Verbindung dann per WLAN.

Innerhalb der AnkerMake-App könnt ihr dann ein paar Details zu eurem Drucker einsehen, Firmware-Updates laden oder von Anker ausgegebene Vorlagen drucken. Unter den Vorlagen ist unter anderem das mittlerweile schon recht bekannte 3DBenchy Boot, welches in 17 Minuten und 40 Sekunden gedruckt wird und dabei etwa 9,6 Gramm an Filament benötigt. Die Angaben zur Zeit und zum Filament findet ihr in der App. Auch bei eigenen Entwürfen wird der Verbrauch und die Zeit vorab berechnet, so dass ihr niemals ohne das Wissen wie lange es dauert und wie viel Filament ihr braucht einen Druckvorgang startet.

Die ersten Entwürfe, wie das oben erwähnt Boot, sahen meiner Meinung nach dann wirklich gelungen aus. Viele Vorlagen und Möglichkeiten bietet Anker innerhalb der App aber nicht. Für ein erstes ausprobieren reicht es jedoch.

Wer aber wirklich etwas mit dem AnkerMake M5C anfangen will, der benötigt die Anker Slicer-Software für Mac/PC, die kostenlos auf der AnkerMake Webseite heruntergeladen werden kann und sich noch in der Beta-Phase befindet (dafür aber gut funktioniert). Alternativ können auch die bekannten Slicer-Tools Prusa oder Cura genutzt werden. Die Anker Slicer-Software bietet euch aber bereits die wichtigsten Funktionen und ein paar mehr Möglichkeiten gegenüber der App (z.B. Infill oder Farbwechsel beim Druck, Anpassung der Druckgeschwindigkeit) und dient außerdem dazu, in anderen Programmen erstellte Entwürfe für den Drucker bereitzustellen. Mit anderen Programmen meine ich 3D-Modellierungssoftware, denn diese ist ebenfalls noch notwendig um am Ende eigene Entwürfe zu erstellen. Hier bietet der Markt einige Programme. Ausprobiert habe ich bisher Fusion360, SelfCAD und freeCAD. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, sind aber immerhin kostenfrei nutzbar, wenn auch teilweise sehr eingeschränkt. Um ein wenig Erfahrung zu sammeln, reichen aber auch die eingeschränkten Versionen.

Schauen wir uns dann einmal an was ich mit den Programmen und dem AnkerMake M5C so hergestellt habe. Und wenn ich “ich” sage, dann meine ich eigentlich einen Kollegen und mich. In dem Fall befasse ich mich ausnahmsweise mal nicht alleine mit dem Gerät, sondern habe mir ein bisschen Hilfe ins Boot geholt. Unterstützt werde ich speziell bei der Modellierung und der Herstellung, wobei wir auch nicht von einem Experten sondern einem interessierten Anwender sprechen. Dennoch sind uns schon ein paar interessante und schöne Produkte gelungen, leider aber auch ein paar Versuche missglückt. Nachfolgend findet ihr ein paar Bilder der fertigen Produkte. Weitere Produkte entstehen gerade bzw. werden auch schon getestet, doch dazu gibt es dann demnächst mehr Infos.

Am Ende lässt sich aber natürlich noch viel mehr mit dem 3D-Drucker herstellen. Der Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt, wie ihr zum Beispiel auf dem AnkerMake Instagram Profil sehen könnt. Dort zeigt Anker immer wieder diverse mit dem M5C oder seinem großen Bruder (dem AnkerMake M5) hergestellten Modelle.

Kommen wir aber nochmal zurück zum AnkerMake M5C und ein paar technischen Details. Der Drucker kann maximal 220 x 220 x 250 (B x T x H) mm drucken. Beim Filament setzt man auf 1,75mm Filament (PLA, PETG/PET, ABS, TPU, PA, PLA-CF, PETG-CF, PA-CF) und die Druckgeschwindigkeit liegt bei maximal 500 mm/s (je langsamer, desto detailgetreuer wird gedruckt). Zur Übertragung der Druckaufträge stehen neben den Anker-Programmen außerdem auch ein interner 8GB Speicher und ein USB-C-Steckplatz zur Verfügung, über den zum Beispiel Festplatten oder USB-Sticks angeschlossen und Dateien übermittelt werden können.

Im Vergleich zum AnkerMake M5 (235 x 235 x 250mm) ist die maximale Druckgröße etwas kleiner, die Geschwindigkeit aber gleich geblieben. Man verzichtet jedoch beim M5C auf das Display am Gehäuse und die Kamera, die während des Drucks zur Beobachtung des Modells genutzt werden kann. Letzteres kann aber ganz praktisch sein, falls ein Druck mal nicht so klappt und man nicht die ganze Zeit vorm Drucker sitzt. In dem Fall sieht man es dann trotzdem und kann den Druck abbrechen, um nicht unnötig Filament zu verbrauchen. Dieses ist nämlich je nach Anbieter auch nicht immer so günstig.

Als Vorteil gegenüber seinem großen Bruder kann man beim AnkerMake M5C die Verarbeitung aus Metall und nicht mehr aus PTFE bezeichnen. Dadurch sind prinzipiell höhere Temperaturen beim Druck möglich. Außerdem besitzt der M5C noch eine Taste zum Schnelldruck, die über die Anker-App mit drei Funktionen (einfach, doppelt, lange drücken) belegt werden kann. Hier können zum Beispiel automatisch bestimmte Modelle gedruckt oder auf angeschlossene USB-Sticks zugegriffen werden.

Wichtig ist ansonsten noch, dass man die Druckplatte regelmäßig reinigt, damit dort keine Ablagerungen vom Filament zurückbleiben. Hierfür kann man zum Beispiel reines Isopropanol (Reinigungsalkohol) nehmen. Bisher hat das aber auch gereicht, um absolut keine Probleme mit dem Drucken zu haben. Wenn doch mal etwas schief gelaufen ist, dann war das eher auf fehlerhafte Konstruktionen von mir zurückzuführen.

Alles in Allem würde ich also sagen, dass der AnkerMake M5C wirklich gelungen ist und schon fast mehr als ein Einsteiger-Modell darstellt, welches aber mit der Einfachheit eines Einsteiger-Modells daher kommt. Es macht wirklich Spaß ihn zu benutzen, neue Modelle zu erstellen und am Ende ein selbst erstelltes und fertiges Produkt in der Hand zu haben. Mit einem Preis von 449 Euro ist er zwar nicht unbedingt günstig, ihr bekommt hier aber wirklich etwas für euer Geld und müsst euch nicht ständig rumärgern, wie mit manch preisgünstigerem Gerät. Von daher finde ich den Preis in Anbetracht der 849 Euro des AnkerMake M5 und der leicht abweichenden Features auch angemessen. (P.S. Heute bekommt ihr den AnkerMake M5 im Angebot für nur noch 593 Euro)

Beim Filament müsst ihr dann selber entscheiden, welches ihr nutzt. Ich bin bisher der Meinung, dass das preisgünstigere Filament ein paar mehr Schlieren produziert (sprich kleine Fäden, die hier und da abstehen, aber am Ende einfach abgewischt werden können). Beim originalen AnkerMake Filament passiert das seltener. Zudem scheint letzteres ein bisschen genauer bei stark detaillierten Modellen zu sein. Letztendlich ist der Qualitätsunterschied aber nicht riesig, weswegen Testdrucke bei mir auf jeden Fall mit dem preiswerteren Filament hergestellt werden.

Also, meine Meinung zum AnkerMake M5C kennt ihr jetzt. Habt ihr auch schon Erfahrungen mit 3D-Druckern gemacht oder seid an einem interessiert? Welche Modelle nutzt ihr und was sind eure Lieblingsprodukte, die ihr jetzt selber herstellt? Lasst gerne mal hören was ihr zu sagen habt.

AnkerMake M5C
3D-Drucker
AnkerMake M5
3D-Drucker
AnkerMake PLA+ Filament
3D Druckfilament, 1kg, 1,75mm
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