Ich habe mir von Dreame einmal den Bot L10 Pro Saug- und Wischroboter angesehen und möchte euch heute kurz verraten, was ich von diesem halte.

Von dem zum Xiaomi-Netzwerk gehörenden Unternehmen Dreame hatte ich euch vor einiger Zeit bereits den H11 Max Nass- und Trockensauger in einem Testbericht vorgestellt. Nachdem ich diesen – auch vergleichen mit dem Vorwerk VK 200 – wirklich überzeugend fand, hat mir Dreame angeboten, einmal den Saug- und Wischroboter Dreame Bot L10 Pro (Amazon-Link) auszuprobieren. Diesen habe ich jetzt einige Wochen im Einsatz und möchte euch heute kurz verraten, was er so bietet. Und übrigens, hier handelt es sich nicht um das Modell, welches ich im HomeKits-Adventskalender verlost habe. Dreame war so freundlich und hat mir einen zweiten L10 Pro Saug- und Wischroboter für meinen Test zur Verfügung gestellt. Die Gewinnerin bekommt also ein komplett neues Modell (nur damit keine Missverständnisse entstehen).

Beginnen wir den Test wie üblich beim Lieferumfang, der aus dem eigentlichen Saugroboter (inklusive Staubbehälter mit HEPA-Filter und der Kombibürste), der gummierten und damit gegen wegrutschen gesicherten Ladestation, dem Stromkabel, einer Seitenbürste und dem Wischaufsatz mit einem direkt angebrachten Mikrofasertuch besteht. Der übliche Papierkram wie die Gebrauchsanweisung runden das Paket ab.

Bezüglich der Verarbeitung und dem Design gibt es meiner Meinung nach nichts zu meckern. Persönlich halte ich den Dreame L10 Pro in seinem Schwarz-Ton (es gibt auch ein weißes Modell) sogar für einen der schöneren Saugroboter. Er ist aber natürlich auch anfällig für Staub oder Fingerabdrücke.
Bei der Größe kommt er auf einen Durchmesser von 35 cm und eine Höhe von 9,7 cm. Dabei mit inbegriffen ist der Turm mit dem LIDAR-Sensor, der zur Navigation dient und zusammen mit weiteren Sensoren eine 3D-Hindernisserkennung kleinerer Objekte ermöglicht. Dazu sei kurz gesagt, dass der Dreame L10 Pro die Umgebung in einem Radius von 8 Metern scannt und dabei unter anderem auch Schuhe und Stromkabel dreidimensional erfasst (mal mehr, mal weniger gut). Bei erfassten Kabeln konnte ich dann feststellen, dass er dort quasi ein bisschen Anlauf nimmt, um über diese hinweg zu fahren und sie nicht mit zu ziehen. Egal war dabei übrigens auch, ob es hell oder dunkel ist, denn in beiden Fällen arbeitet der Dreame L10 Pro dank der Laser-Navigation hervorragend. Er eckt bei seinen Reinigungsvorgängen eigentlich nirgendwo an und war zum Beispiel auch besonders stark bei Stuhlbeinen, denen er gekonnt ausweicht.
Das Gewicht des Saugroboters beträgt 3,2 kg. Der integrierte Staubbehälter fasst insgesamt 570 ml und ist damit verhältnismäßig groß. Der Akku verfügt über eine Kapazität von 5.200 mAh und reicht laut Dreame für bis zu 150 Minuten. In meinem Test mit maximaler Saugleistung (4.000 Pascal, lässt sich manuell in Stufen einstellen) kam ich aber lediglich auf etwa 100 Minuten. Wie üblich bezieht sich die Angabe des Herstellers also auf eine geringere Saugleistung. Immerhin fährt er aber kurz vorm Ende der Akkulaufzeit automatisch zurück zur Station, lädt sich dort auf und erledigt dann (falls er noch nicht fertig ist und falls ihr es so wollt) den Rest. Um den Akku vollständig aufzuladen, braucht er etwa 5 Stunden.


Vor der Reinigung muss der Dreame L10 Pro aber erst einmal über die Xiaomi Home-App eingerichtet werden. Vorausgesetzt, ihr wollt alle Funktionen nutzen, denn rein theoretisch lässt er sich auch ohne App nutzen. Dann müsst ihr aber auf einige praktische Features verzichten.
Die Einrichtung ist schnell erledigt. Ihr ladet euch zuerst die Xiaomi Home-App aus dem AppStore herunter und legt dort einen Account an (wenn ihr es noch nicht habt). Anschließend stellt ihr den Saugroboter auf die Ladestation (die bestenfalls 0,5m freie Fläche nach links und recht sowie 1,5m nach vorne bieten sollte) und fügt in der App über den Plus-Button ein neues Gerät (Roboter-Staubsauger -> Dreame Bot L10 Pro) hinzu. Nachdem ihr dann noch eure WLAN-Zugangsdaten hinterlegt habt, ist die Einrichtung auch schon erledigt.

Nach der Einrichtung bietet die Xiaomi-App dann allerlei Möglichkeiten. Zuerst einmal sei dabei das Anlegen einer Karte (auch für mehrere Etagen) erwähnt. Innerhalb der Karten könnt ihr dann Räume markieren (um den Dreame L10 Pro bei Bedarf nur in bestimmten Räumen saugen und wischen zu lassen) oder virtuelle Wände, No-Go-Zonen und Nicht-Wischen-Zonen einrichten (dank Lupenfunktion und Meterangaben ziemlich genau).
Darüber hinaus könnt ihr in der App eine deutsche Sprachdatei laden (damit der Dreame L10 Pro seine Ansagen auf deutsch macht), die Saugleistung und Wasserdurchflussraten einstellen (in mehreren Stufen), einen Teppich-Boost aktivieren (dieser erhöht die Saugkraft auf die maximale Leistung, wenn der Dreame L10 Pro über einen Teppich fährt), Zeitpläne erstellen (für jeden Raum einzeln), das Fortsetzen der Reinigung nach dem Aufladen ein- bzw. ausschalten, eine virtuelle Fernbedienung aufrufen (zur manuellen Steuerung) und zu guter Letzt auch Firmware-Updates laden (dazu muss der Dreame L10 Pro in seiner Ladestation stehen). Außerdem gibt es noch eine Übersicht der einzelnen Teile wie Filter, Seitenbürste, Hauptbürste usw., in der die ungefähre Abnutzung angezeigt wird. Dadurch wisst ihr in etwa, wann ihr die Teile austauschen oder reinigen solltet.


Wer sein iPhone gerade mal nicht zur Hand hat, der kann den Dreame L10 Pro auch direkt am Gerät steuern. Dazu besitzt er drei Tasten (Viereck, Power, Haus) auf der Oberseite. Über den Viereck-Button reinigt der Roboter gezielt einen 1,5 x 1,5m großen Bereich um sich herum. Der Power-Button dient dem ein und ausschalten bzw. starten und stoppen und über einen Druck auf das Haus-Symbol fährt er zu seiner Ladestation zurück. Wer den Dreame L10 Pro mal auf Werkseinstellungen zurücksetzen muss, der macht das außerdem durch einen gleichzeitigen Druck auf die Power- und Haus-Taste.

Bezüglich des allgemeinen Reinigungsvorgangs sei noch kurz erwähnt, dass der Dreame Bot L10 Pro die Räumlichkeiten zunächst äußerlich abfährt und anschließend innerhalb dieses Bereichs in gerade Bahnen reinigt, bis er auf ein Hindernis trifft. In der App wird dies auch ganz gut sichtbar indem sich weiße Linien zeigen, die den Bereich markieren, der bereits gereinigt ist.
Insgesamt funktioniert die Reinigung dank der Saugleistung und der Kombibürste mit den weichen Borsten und Gummilamellen übrigens wirklich sehr gut. Hier zeigt er was er drauf hat. Ein wenig schlechter sieht es jedoch bei der Wischfunktion aus. Hier ist es wie bei allen Wischrobotern, die einfach ein hinterhergezogenes Mikrofasertuch für die Reinigung verwenden. Sie hinterlassen ab und an spuren. Außerdem reicht es nur für eine oberflächliche Reinigung. Hartnäckige Flecken bekommt ihr nicht weg.




Zu guter Letzt sei dann noch darauf hingewiesen, dass es den Dreame Bot L10 Pro auch mit einer passenden Absaugstation gibt. Diese ist aber nur als Set mit dem Saugroboter erhältlich und wird dann unter dem Namen Dreame Bot Z10 Pro angeboten. In die Station passt ein 4l Staubbeutel, der dafür sorgt, dass ihr euch seltener um das Entleeren des Staubbehälters kümmern müsst. Der Saugroboter an sich ist bei beiden Modellen der Selbe. Einzeln bestellen lässt sich die Absaugstation bisher leider noch nicht.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass mir der Dreame Bot L10 Pro (Amazon-Link) sehr gut gefällt, wenn wir das auf die Saugleistung beziehen. Beim Wischen ist es wie bei allen Modellen mit Wischtuch, diese reichen halt nur um oberflächlich durchzuwischen. Hartnäckige Flecken beseitigen sie nicht.
Ansonsten stimmt hier meiner Meinung nach aber alles, denn die Funktionen sind die, die man heutzutage von Saugrobotern erwarten kann, die Navigation funktioniert aufgrund der Lasertechnik hervorragend und am Ende ist auch der Preis von 389,99 Euro für das gebotene völlig in Ordnung. Natürlich ist das schon eine Menge Geld, bei anderen Herstellern zahlt ihr teilweise aber mehr und man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass Dreame zum Xiaomi-Netzwerk gehört, welches funktionstechnisch wahrscheinlich auch in Zukunft weit vorne mitspielen wird. Lediglich auf HomeKit-Support muss man verzichten, was aber nicht an Dreame liegt, sondern an Apple. Bisher gibt es nämlich immer noch keine Saug- oder Wischroboter-Kategorie. Die Steuerung per Siri ist dennoch möglich, wenn man sich dazu zum Beispiel eigene Befehle in der Kurzbefehle-App anlegt.
Wer sich noch weniger um die Reinigung kümmern möchte, der greift dann direkt zum Dreame Bot Z10 Pro (Amazon-Link), der wie erwähnt in Sachen Saugroboter gleich ist und lediglich mit passender Absaugstation daher kommt. Hier liegt der Preis aktuell bei 529,98 Euro. Für die Station zahlt ihr demnach einen Aufpreis von etwa 140 Euro.
Dein Testurteil klingt wirklich überzeugend! Das mit dem Anlauf nehmen, stelle ich mir gerade vor… 🙂 Ansonsten sollte man wohl beim Kauf in was vernünftiges investieren und die auf jeden Fall mit Laser nehmen.