Seit ein paar Wochen habe ich die Gigaset camera 2.0 bei mir zuhause und möchte euch heute einmal berichten, was die knapp 160 Euro teure Kamera zu bieten hat.

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, habe ich in der Vergangenheit schon das ein oder andere Produkt des in Bocholt ansässigen Herstellers Gigaset vorgestellt. Obwohl die Produkte eher weniger ins Apple-System integriert sind (außer durch iOS-Apps) und natürlich auch die Smartphones mit Android anstelle von iOS auskommen, finde ich dennoch das viele Gigaset-Produkte ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Vor einigen Wochen hat mich dann die die Gigaset Camera 2.0 (Amazon-Link) erreicht. Ob auch diese ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient hat, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.
Beginnen wir den Testbericht wie immer beim Lieferumfang. Zu diesem gehört neben der in weiß gehaltenen und mit circa 93 x 63 x 25 mm sehr kompakten Kamera außerdem der magnetische Kameraständer, ein Schrauben-Set zur Montage an der Wand oder Decke, ein Netzteil mit einem zwei Meter langem Micro-USB-Kabel, zwei Alarmsticker, eine Reset-Nadel und der übliche Papierkram.

Bevor es zur Einrichtung der Kamera kommt, die wie eingangs erwähnt leider keinen Homekit-Support bietet, muss diese erst einmal über den Micro-USB-Anschluss und dem Netzteil mit Strom versorgt werden. Anschließend oder auch schon davor, kann man sie am magnetischen Kameraständer befestigen. Dieser bietet gegenüber den üblichen Kamera-Modellen einen klaren Vorteil, da der Magnet quasi ein Kugelgelenk darstellt, dank dem sich die Kamera in jeglichem Winkel ausrichten lässt.
Eingerichtet wird die Kamera über das 2,4 GHz-Netz. Um sie mit euerem iPhone zu verbinden, benötigt ihr die kostenlose Gigaset elements App. Diese steht jedoch nur für iPhone und Apple Watch zur Verfügung, ist dementsprechend also nicht für iPad optimiert, was in der heutigen Zeit schon sehr schade ist. Die Einbindung in der App, für die man sich zwingend einen Account zulegen muss, ist dann aber recht einfach. Es genügt das Modell auszuwählen, anschließend den QR-Code (befindet sich hinten auf der Kurzanleitung) zu scannen und sie mit dem WLAN zu verbinden, schon ist die Kamera in der App hinzugefügt. Insgesamt also ähnlich einfach wie die Einrichtung eines HomeKit-Geräts.

Bei der Anwendung und den Funktionen zeigt sich die Gigaset Camera 2.0 von einer bekannten Seite und liefert fast alles, was man auch von anderen Kameras kennt. So gibt es eine verschlüsselte Echtzeit-Videoübertragung in Full HD (1920 x 1080p), Live-Benachrichtigungen auf iPhone und Co, 2-Wege-Kommunikation über die integrierten Lautsprecher und Mikrofone, einen Bewegungsmelder sowie einen Infrarot-Nachtsichtmodus für bis zu 6 Meter. Alle Funktionen können dabei überzeugen und funktionieren genau so zuverlässig wie man es erwartet. Benachrichtigungen werden in sekundenschnelle zugestellt.
Die Speicherung der Videoaufnahmen ist kostenlos leider nur für Videos mit 30 Sekunden Länge möglich, wobei diese auch nur für maximal zwei Tage gespeichert werden. Wer längere Aufnahmen in der Cloud speichern will, muss zu einem kostenpflichtigen Gigaset Camera Service Abo greifen, welches zwischen 0,99 bis 4,99 Euro pro Monat bzw. 9,99 bis 49,99 Euro pro Jahr kostet. Eine interne Speichermöglichkeit oder einen Kartenslot zur Speicherung der Aufnahmen auf SD-Karte besitzt die Kamera nicht.

Das Fazit zur Gigaset camera 2.0 (Amazon-Link) fällt mir diesmal etwas schwer, denn auch wenn ich Gigaset mag, sehe ich die Kamera als nichts besonderes an. Positiv hervorzuheben sind lediglich das Kugelgelenk und die magnetische Halterung, das war es dann aber auch schon. Klar hat sie eine ordentliche Qualität, von den Features her liefert sie aber nicht mehr als man es auch von anderen Modelle gewohnt ist, eher sogar weniger. Man verzichtet zum Beispiel nicht nur auf Homekit-Support, sondern auch auf eine Unterstützung von Alexa oder Google. Zudem entstehen je nach Bedarf Folgekosten durch die monatlichen Abo-Pakete und zu guter Letzt ist sie mit einem Preis von circa 160 Euro deutlich teurer als andere Modellen. Von daher erschließt sich mir der Kauf nur, wenn man ausschließlich auf Gigaset-Produkte setzt und diese miteinander vernetzten möchte. Für HomeKit-Nutzer ist die Kamera leider prinzipiell nicht sehr interessant und für alle anderen wird der Preis viel zu hoch sein, denn für diesen bekommt man schon vier bis fünf eufy Indoor Cams 2K, die nicht nur Alexa und den Google Assistenten sondern auch HomeKit Secure Video unterstützen.
Die Einbindung/Konfiguration via IOS ist praktisch unmöglich. Ich habe nach unzähligen Anläufen und Versuchen inkl. Gigaset-Support aufgegeben. Eine unbrauchbare Kamera für 150 Euro und endlose Zeitverschwendung. Der Gigaset Support meinte allen Ernstes, dass ich mir ein Android-Smartphone besorgen soll für den Setup.