REVIEW: Gigaset GS195LS – Das Senioren-Smartphone

Wer älteren Leuten moderne Technik näher bringen möchte und nicht unbedingt ein teures iPhone kaufen will, der kann sich mal das Android-Smartphone GS195LS von Gigaset ansehen.

Vor einiger Zeit hatte ich euch ja den Gigaset Speaker L800HX vorgestellt. Der smarte Speaker aus Deutschland, der euch neben Alexa-Support auch die Möglichkeit zum Telefonieren über das Festnetz bietet, ist schon ein interessantes Stück Technik. Heute möchte ich auf ein weiteres interessantes Technik-Produkt eingehen, und zwar das Gigaset GS195LS (Amazon-Link), welches sich hervorragend für Senioren eignet. Aus diesem Grund habe ich den Test dieses Mal auch von meiner Oma übernehmen lassen und gebe euch nur ihre Eindrücke wieder.

Zuerst einmal kurz zu meiner Oma. Diese ist im Jahr 1942 geboren und hatte in ihrem Leben eher weniger mit Technik am Hut. Sie hat auch nicht sehr häufig einen Computer benutzt und manchmal überfordern sie schon moderne Fernbedienungen mit ihren ganzen Knöpfen (wobei, wen überfordern diese eigentlich nicht und warum vereinfacht man das ganze nicht mal mehr wie es Apple zum Beispiel mit der Siri Remote versucht hat). Naja, nichts desto trotz hat Sie sich bereit erklärt, das Gigaset GS195LS auszuprobieren. Wobei ich die Einrichtung übernommen habe.

Kommen wir zum Smartphone an sich. Dieses besitzt ein 6,18″ großes Display und ist ebenso wie die neueren iPhones mit einer Notch ausgestattet, in der sich die Frontkamera befindet. Neben einer Auflösung von 2246 x 1080 Pixel und einer 13 MP + 5 MP Dual-Kamera die Videos in 1080p aufnimmt, besitzt es außerdem einen Speicher von 32GB und 2GB Arbeitsspeicher. Darüber hinaus bietet es noch einen Fingerabdruckscanner (auf der Rückseite) und Pure Android 9.0 Pie mit einer eigenen, speziell für Senioren angepassten Oberfläche.

Auf die weiteren technischen Details, die ihr alle auf der Produktseite bei Gigaset findet, möchte ich jetzt weiter gar nicht großartig eingehen. Klar sollte sein das man hier für einen Preis von etwas mehr als 200 Euro kein High-End-Smartphone erhält. Das soll es aber auch gar nicht sein denn es wird von der Zielgruppe wohl auch eher weniger benötigt. Ein paar Standard-Apps und die Grundfunktionen eines Smartphones sollte es aber beherrschen. Und das macht es auch ohne Probleme.

Neben dem Smartphone erhält man im Lieferumfang außerdem auch noch ein passendes Ladekabel (magnetisch) sowie das Netzteil und eine direkt am Smartphone angebrachte und durchsichtige Schutzhülle. Bezüglich des magnetischen Ladekabels sei noch angemerkt, dass direkt im USB-C-Anschluss des Smartphones ein Adapter steckt, an den das Ladekabel dann per Magnet befestigt wird. Das erleichterte meiner Oma das Laden des Smartphones schon ein wenig, da der doch recht kleine USB-C-Anschluss und das regelmäßig passgenaue Einstecken nicht immer so leicht von der Hand geht. Es hat aber natürlich auch den Nachteil, dass man ein etwas teureres Kabel als Ersatz kaufen muss, wenn das erste mal seinen Geist aufgeben sollte und man weiterhin magnetisch aufladen möchte.

Das wichtigste an dem Gigaset GS195LS ist aber natürlich sein Betriebssystem bzw. die spezielle Oberfläche. Diese erleichtert die Steuerung für Senioren ungemein, denn sie macht die angezeigten Apps um ein vielfaches Größer und damit einfacher auszuwählen. Insgesamt lassen sich bis zu 10 Apps auf der Startseite platzieren, weitere acht bei Google heruntergeladene Apps wie zum Beispiel WhatsApp, können auf einer zweiten Seite in der selben Größe platziert werden.

Zwar benötigte meine Oma ein wenig Übung (sie hatte davor noch nie ein eigenes Smartphone), kam aber mit der Zeit immer besser klar. Mittlerweile ist sie sogar wirklich bei WhatsApp aktiv und schreibt ab und an mit der Familie. Manchmal dauert es zwar etwas bis die Antwort fertig getippt ist oder es kommt eine 13 Minuten lange Sprachnachricht als Antwort, aber Hauptsache sie hat Spaß dabei und kommt mit dem Smartphone klar.

Was die Benutzung des Gigaset GS195LS außerdem noch erleichtert, ist die für ältere Menschen angelegte Tastatur. Diese ist nicht wie bei anderen Smartphones wie eine Computer-Tastatur angelegt, sondern zeigt einfach sehr große Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge (nur in den Standard-Apps, in bei Google heruntergeladenen Apps ist die Tastatur wie gewohnt). Für ältere Menschen die bisher kein Smartphone hatten sicher ok, für jeden der eine übliche PC-Tastatur gewöhnt ist einfach nur grauenhaft. Zumindest sehe ich das so, aber ich bin ja auch (noch) nicht die Zielgruppe.

Was am GS195LS außerdem noch ganz schön ist, ist die Möglichkeit, drei Notrufkontakte zu hinterlegen, die über eine Notruf-App ganz schnell angerufen bzw. kontaktiert werden können. Sollte mal etwas passieren, kann man so schnell Hilfe holen.

Insgesamt macht das aktuell 202,99 Euro teure Gigaset GS195LS (Amazon-Link) daher auf mich einen ganz soliden Eindruck und auch meiner Oma gefällt es. Neben der grundsoliden Verarbeitung (übrigens Made in Germany) und den technischen Details, überzeugt vor allem die angepasste Android Oberfläche. Dank dieser fiel es meiner Oma deutlich leichter mit dem Smartphone umzugehen als bei einem anderen Android-Gerät. Und wenn sich jemand anders mit dem Smartphone auseinandersetzt um die Einstellungen vorzunehmen oder sonstiges, findet er trotz der angepassten Oberfläche im Hintergrund ein vollwertiges Android-Betriebssystem vor. Zwar ist das Smartphone von Gigaset nicht wirklich leistungsstark, für den Preis und die Zielgruppe ist es jedoch völlig ok.

Nun stellt sich letztendlich noch die Frage, ob das Gigaset GS195LS auch besser für Senioren geeignet ist als ein iPhone? Ich finde schon, da zwar auch das iPhone prinzipiell eine sehr einfache Steuerung bietet aber dennoch nicht so speziell ist. Und wenn letztendlich wirklich nur ein paar Grundfunktionen, WhatsApp und wenige andere kleine Standard-Apps genutzt werden, muss man nicht zwingend zum teureren iPhone greifen. Natürlich vorausgesetzt, der Senior der ein Smartphone sucht hat nicht auch HomeKit-Geräte zu Hause.

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