Wie Daniel Ek, CEO von Spotify mitgeteilt hat, lässt sich der aktuell Preis für das Einzel- oder Familien-Abo langfristig nicht mehr halte.

Was waren das noch für Zeiten, als sich jeder seine Musik illegal aus dem Internet herunter geladen hat und danach über gebrannte CDs verteilte. Da es wirklich fast jeder gemacht hat, galt das illegale Herunterladen von Musik zeitweise sogar als Bagatelldelikt und wurde strafrechtlich nicht einmal verfolgt. Heutzutage ist das illegale Herunterladen von Musik für die Masse aber gar nicht mehr interessant, denn man zahlt einfach einen Betrag der meist zwischen 9,99 Euro und 14,99 Euro pro Monat liegt und bekommt so gut wie alles an Musik gestellt, und das ganze ist sogar legal.
So zumindest sieht es aktuell aus bei den führenden Streaming-Diensten von Apple, Amazon (Affiliate-Link) oder Spotify. Letzter will das Spiel zu den aktuellen Preisen aber wohl nicht mehr lange mitmachen. Denn wie Daniel Ek, der CEO von Spotify, gegenüber Billboard erklärte, ließe sich der aktuelle Preis von 9,99 Euro/Monat für das Einzelabo bzw. 14,99 Euro/Monat für das Familienabo nicht mehr lange halten und müsse erhöht werden. In den skandinavischen Ländern, aus denen Spotify kommt, teste man daher bereits schon andere Preisstrukturen.

Vor dem Hintergrund, dass Apple bald mit Apple One auf den Markt kommt und Musikstreaming damit quasi noch günstiger macht als bisher, wirken die Aussagen von Daniel Ek ein wenig befremdlich. Man kann nämlich davon ausgehen, dass auch Amazon für Amazon Music oder Google für YouTube Music in der Zukunft Pakete schnüren werden, die das Musikstreaming bei Nutzung weiterer Dienste des jeweiligen Anbieters quasi noch einmal preiswerter machen.
Von daher scheint mir die mögliche Anpassung vorrangig darauf abzuzielen, Spotify mehr Geld einzubringen um es im Kampf mit den großen Unternehmen zu rüsten. Auch wenn Spotify aktuell die meisten Nutzer hat, schwindet der Vorsprung von Jahr zu Jahr und langfristig werden die großen Anbieter wohl vorbeiziehen, da mehr Geld für Entwicklung und Co. vorhanden ist und die Dienste in der Regel schneller und besser in diverse Strukturen integriert werden können. Außerdem ist es im Musikstreaming ja anders als beim Videostreaming und man bekommt überall fast das selbe geboten. Als „kleiner Fisch im Haibecken“ steht Spotify daher stark unter Druck.