Matter 1.2 kommt im Herbst mit neuen Gerätekategorien

Im kommenden Herbst wird die CSA Version 1.2 des Matter-Standards veröffentlichen. Dieser wird unter anderem neue Gerätekategorien mit sich bringen.

Vor knapp einem Jahr ist der neue Smarthome-Standard “Matter” mit großen Ankündigungen gestartet, denn er wollte uns das Thema “Smart Home” unkomplizierter gestalten. Heute lässt sich sagen, bisher sieht man davon noch nicht ganz so viel. Aktuell reden wir aber auch noch über Version 1.1 des neuen Standards, der auch erste wenige Gerätekategorien unterstützt. Mit dem angekündigten Update-Rhythmus sollte uns im kommenden Herbst aber Version 1.2 erwarten, welche dann wieder allerlei neue Features mit sich bringen dürfte.

Unter anderem soll die nächste Generation von Matter smarte Türschlösser unterstützen. Dies hatte zum Beispiel Nuki bestätigt und dabei bekanntgegeben, dass die Unterstützung auch an europäische Türschlösser angepasst wird, da diese im Gegensatz zu US-Schlössern mehr Zustände als nur offen und geschlossen kennen. Passend zur Unterstützung will Nuki dann auch ein neues Smart Lock mit Matter-Support anbieten.

Ebenfalls mit Matter 1.2 unterstützt werden sollen auch Saugroboter und Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler, Ventilatoren oder Klimaanlagen. Gerade im Fall von Ersteren bin ich ja seit Jahren immer wieder am Meckern, dass diese nicht von HomeKit unterstützt werden, da sie für mich ein essentieller Bestandteil und fast schon der Inbegriff vom Smart Home sind. Aber auch Haushaltsgeräte gehören ja dazu und wenigstens ein “Ein- und Ausschalten” der Geräte sollte doch per App & Co. möglich sein. Hier war Apple wirklich nachlässig.

Angekündigt wurden im Bereich der Saugroboter bisher zwar noch keine Geräte die ein Matter-Update erhalten sollen, zum Beispiel sagte man mir aber auf der IFA bei SwitchBot, dass man natürlich vorhabe, auch seine Saugroboter mit Matter-Support zu versorgen, wenn dieser zur Verfügung steht.

Anders sieht es bei den Haushaltsgeräten aus, bei denen schon diverse Hersteller Geräte mit zukünftigem Matter-Support angekündigt und auch auf der IFA gezeigt haben. Unter anderem war ich hier am Stand von Midea, bei denen die kürzlich vorgestellte Spülmaschine, der Ventilator oder die Klimaanlage mit Matter-Support gezeigt wurden.

Verzichten müssen wir mit Matter 1.2 aber wohl noch auf Unterstützung für smarte Kameras, denn bei diesen gibt es aufgrund unterschiedlicher Video-Codecs und Co. Probleme, einen gemeinsamen Standard zu finden. Hier liegen also die Hoffnungen auf Matter 1.3, welches laut der halbjährlichen Updates dann im Frühjahr 2024 erscheinen dürfte, wobei es laut Chris LaPré, dem Technikchef der CSA (Connectivity Standards Alliance) die Überlegung gibt, Geräteunterstützungen vorzugsweise mit den Herbst-Updates zu integrieren und die Frühjahr-Updates für Stabilitätsverbesserungen, Funktionserweiterungen und Co. zu nutzen. Somit könnte es auch bis zur Version 1.4 dauern, bis wir weitere Kategorien innerhalb von Matter sehen. Unter anderem sprach man auch schon von Unterstützung für smarte Garagentoröffner mit Version 1.4. Irgendwann möchte man sogar Ladestationen für E-Autos unterstützten, die dann wenn der Strompreis besonders günstig ist mit dem Laden der Autos beginnen. Bis es soweit ist, dürften aber noch ein paar Jahre vergehen.

Ein bisschen wird es also noch dauern, bis Matter das ist, was es sein soll, und zwar ein wirklicher Standard, der für jeden Nutzer bei allen Geräten und jeder App volle Unterstützung liefert. Aber auch dann bleibt die Frage, in wie weit Apple, Google, Amazon und Co. ihre eigenen Systeme aufwerten und Funktionen anbieten, die man nur bei Ihnen bekommt. Letztendlich wird es also wahrscheinlich ein “ich nutze HomeKit/Alexa/Google” bleiben, aber immerhin lassen dich dort dann unabhängig davon alle Geräte einbinden. Trotzdem muss noch viel passieren, denn letztendlich lädt man sich auch jetzt noch die Hersteller-Apps um auf alle Features der Geräte zuzugreifen, wie zum Beispiel die Verbrauchsmessung bei Steckdosen, welche innerhalb von HomeKit immer noch nicht zur Verfügung steht. Es bleibt also ein weiter Weg.

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